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Vereinsgeschichte

1881

am 10. Mai wurde der Turnverein Vilbel gegründet. In der Gründungsversammlung am 22.Mai 1881 im Gasthaus „Zur Lilie“ wurden H. Stöppler zum ersten Vorsitzenden, Julius Schwarz zum Turnwart sowie Karl Brod und Heinrich Wolf in den Vorstand gewählt. Als Gründer des Vereins werden angesehen: Heinrich Stöppler, Julius Schwarz, Karl Brod, Heinrich Wolf, Louis Leichner, Georg Wolf, Wilhelm Simon, Wilhelm Hinkel, Friedrich Brod, Philipp Hess, Philipp Vogel, Adolf Vogel, Andreas Schneider, Theodor Kullmann, Fritz Brod. Die ersten Turnübungen fanden im Hofe des Turnwartes statt, bis die Gemeinde entgegenkommenderweise dem Verein den Schulturnplatz überließ. Noch im gleichen Jahr konnten einige gebrauchte Geräte angeschafft werden.

1882

Vor der Vilbeler Bürgerschaft präsentierte sich der junge Verein erstmals bei einer Abendveranstaltung am 29. Januar durch gelungene turnerische Aufführungen. Im gleichen Jahr nahm der TV am Gaufest in Rendel bereits mit einem eigenen Spielmannszug erfolgreich teil.

1885

traten unserem Verein verschiedene benachbarte Vereine zu einer „Freien Vereinigung“ bei, die zusammen das Gauturnfest in Vilbel feierten.

1886

gründeten einige unzufriedene TV-Mitglieder die „Turngesellschaft“. Sie erlangte jedoch während ihrer kurzen Dauer keine besondere Bedeutung.

1888

Von ganz besonderer Bedeutung hingegen waren für den TV die Jahre 1888 mit dem Turnhallenbau und 1889, in dem die Vereinsfahne geweiht wurde. Im gleichen Jahr nahm der Verein erstmals am Feldbergfest teil.

1893

Ein großer Verlust war das Ausscheiden des Vorsitzenden Heinrich Stöppler im Jahre 1893. Ihm folgten als 1. Vorsitzender Julius Schwarz, Heinrich Wenderoth, Sally Strauß, Wilhelm Simon, Philipp Köppler, Georg Leichner und Philipp Herrmann bis zum 25jährigen Bestehen im Jahre 1906. Das Jubiläum wurde in Form eines wohlgelungenen Gartenfestes gefeiert.

1910

Mit dem Namen Sanitätsrat Dr. Hermann Kullmann, der 1910 die Leitung des Vereins übernahm, ist ein Vierteljahrhundert Vereinsgeschichte verbunden. In diesem Jahr wurde die Turnerinnenabteilung gegründet.

1911

war der TV Ausrichter des Gauturnfestes des Main-Taunus-Gaues. In den 4 Jahren des 1. Weltkrieges stockte das Vereinsleben; 11 Mitglieder fanden den Tod auf den Schlachtfeldern.

1918

Nach 1918 ging es mit Aufschwung weiter. Es wurde unter der Leitung des Spielwartes Jakob Klöß Handball und Faustball gespielt. Im Volks- und Kinderturnen entstanden besondere Aktivitäten. Sehr erfolgreiche Wettkämpfer dieser Zeit waren Cläre Brod, Jakob Klöß, Heinrich Deweil und Heinrich Bruchmann. Diese und Wilhelm Lanz betätigten sich auch vorbildlich in der Lehrarbeit des Vereins.

1920

In den zwanziger Jahren spielte der TV im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt eine besondere Rolle. Zahlreiche mustergültige gesellige Veranstaltungen mit Aufführungen verschiedenster Art schufen dem Verein viele Freunde. Es seien hier nur erwähnt die Märchenstücke „Pinkepank” und „Princess Tausendhändchen“, die im Saale des Gasthauses „Zum Pfau“ aufgeführt wurden. Es nahmen bei den Darbietungen teilweise 60 bis 80 TV-Mitglieder als Schauspieler teil. August Stahl, Wilhelm Läufer und Heinrich Martini machten sich auf diesem Gebiet besonders verdient.

1921

trat die Handballabteilung erstmals in einem Spiel gegen Homburg an die Öffentlichkeit.

1929

wurde die Frauenabteilung gegründet.

1931

Als 1931 das 50-jährige Bestehen gefeiert wurde, erhielten viele Mitglieder Ehrenbriefe des Kreises, Dr. Kullmann und August Stahl sogar den der Deutschen Turnerschaft für besondere Verdienste. Das Jubiläum war mit einem großen Turnfest verbunden unter der sportlichen Leitung von Heinrich Deweil. An den Turnwettkämpfen beteiligten sich über 250 Turner, darunter Spitzenturner aus ganz Hessen, und ca. 170 Turnerinnen. Für das 3 Tage dauernde Fest mussten erhebliche organisatorische Probleme von dem insgesamt ca. 500 Mitglieder zählenden TV bewältigt werden. Der Verein setzte sich zu dieser Zeit aus folgenden Abteilungen zusammen:

Turnabteilung, Handballabteilung, Faustballabteilung und Frauenabteilung. Aus der Zeit nach 1933 gibt es nicht sehr viel zu berichten.

1937

richtete der TV im Juni ein volkstümliches Gauschwimmfest für die Gaue Hessen und Frankfurt im Vilbeler Schwimmbad aus. Vom Turnverein starteten 13 Teilnehmer und belegten teilweise vordere Plätze.

1938

war ein besonderer Höhepunkt für die besten Turnerinnen und Turner des Vereins: das Deutsche Turnfest in Breslau. Es nahmen mit guten Platzierungen Lina Leiss, Gertrud Ströbel Heinrich Deweil und Philipp Klöß teil. Weitere erfolgreiche Turner bzw. Volksturner aus dieser Zeit waren Arthur Pfeiffer, Georg Leichner, Wilhelm Elmiger und Karl Bücking. Einen beachtlichen Aufschwung nahm die Handballabteilung, in der sich unter anderem Karl Hankel, Friedrich Hummel, Fritz Elmiger und der allzu früh verschiedene Karl Schmidt hervortaten.

1942

In den Kriegsjahren 1938 bis 1942 übernahm die Leitung des Vereins der bis dahin tätige 1. Schriftführer Heinz Breidenbach als 1. Vorsitzender. 1942 wurde der Turnbetrieb wegen des Krieges eingestellt.

1945

wurden alle Vereinsunterlagen aus der Zeit des Dritten Reiches vernichtet. Der TV hatte durch den 2. Weltkrieg über 30 Opfer zu beklagen, darunter viele hoffnungsvolle Turner.

1946

Im Nachkriegsjahr 1946 wurde zunächst auch der TV gemäß Erlass der Militärregierung für aufgelöst erklärt. Die Turnhalle wurde durch die Besatzungsmächte beschlagnahmt. Unter dem GYA-Club entstanden für die hiesige Jugend die ersten sportlichen Aktivitäten nach dem Kriege.

1947

Die Halle stand aber dem Verein ab August 1947 an 2 Tagen in der Woche wieder zur Verfügung. Am 3. Oktober 1947 wurde durch den zuständigen Sicherheitsoffizier die Zustimmung zur neuen Vereinsgründung erteilt. Die Männer der ersten Stunde für das Weiterleben des neuen, alten TV 1881 waren bewährte Turner wie Jakob Klöß, Wilhelm Stahl, Wilhelm Beller, Wilhelm Elmiger, Wilhelm Lanz, Hermann Schmidt, Karl Stoll und Reinhard Hummel. Diese schlugen der Generalversammlung Wilhelm Rupp als 1. Vorsitzenden vor, da der letzte 1. Vorsitzende Heinz Breidenbach, noch in Kriegsgefangenschaft war. Zusammen mit Reinhard Hummel löste Wilhelm Rupp die schwierigen Aufgaben und führte den Verein zu sportlichen und gesellschaftlichen Erfolgen. Es seien hier nur die für die Bevölkerung der Stadt so wichtigen karnevalistischen Veranstaltungen erwähnt, die allen Teilnehmenden nach Jahren der Trauer und der Not wieder Freude und Vergessen brachten. Alle Abteilungen begannen unter schwierigen Verhältnissen, jedoch der Wille und die Begeisterung ließen unter Wilhelm Lanz die Turner, unter Hermann Schmidt und Fritz Mentel die Turnerinnen - sowie unter Fritz Elmiger die Schüler-Abteilung wachsen und gedeihen. Der Verein entwickelte sich schnell von 237 Mitgliedern bei der 1. Generalversammlung im April 1947 auf 573 Mitglieder im Jahre 1950.

1948

im August 1948 wurde die Tischtennisabteilung gegründet; ein Jahr später stieg die 1. Mannschaft von der C- in die B-Klasse auf Die Handballabteilung steigerte sich langsam aber stetig von 1948 bis 1955.

1950

Am 17. April 1950 erfolgte die endgültige Rückgabe der Turnhalle durch die Militärregierung. Besondere Erfolge konnten die Leichtathleten, damals noch Volksturner genannt, erzielen. Man begann zunächst bei Veranstaltungen des DTB im näheren Umkreis zu starten. Als Transportmittel wurden oft LKWs Bad Vilbeler Brunnen dankenswerterweise kostenlos zur Verfügung gestellt. Aus dieser Leichtathletikgruppe sind an erster Stelle Willi Selzer und Gerd Baumberger zu nennen. Sie erbrachten überdurchschnittliche Leistungen und waren die Vorbilder für die heranwachsende Jugend des TV. Neben dem Training für die eigenen Wettkämpfe betätigten sich beide auch beispielhaft in der Schulungsarbeit des Nachwuchses.

1953

Erstmals leistete sich der TV 1953 einen bezahlten Trainer. Es seien nur die größten Erfolge genannt: 1951 bis 1954 wurde Gerd Baumberger Feldbergsieger im Dreikampf.

1954

wurde er Deutscher Meister des DTB in der gleichen Disziplin. Die besondere Stärke unserer Athleten war der Sprint, dadurch konnte man dreimal den begehrten Jahn-Schild beim Feldbergfest in der 4 x 100 m Staffel der Männer gewinnen. Weitere Wanderpreise zierten ständig unser Vereinszimmer.

1955

Als Krönung gewann man bei den Deutschen Volksturnmeisterschaften in Karlsruhe die 4 x 100 m Staffel in der Besetzung Roth, Kramer, Selzer, Baumberger. In gesellschaftlicher Beziehung knüpfte der Verein an die Vorkriegstradition an. Ein rühriger Vergnügungsausschuss unter Leitung von Otto Bauerverstand es, den Vereinsveranstaltungen einen besonderen Rahmen zu geben. Der Verein verfügte über eine Reihe ausgezeichneter Karnevalisten, die seit 1950 alljährlich Proben ihres Könnens ablegten und unter dem Namen „Die Schoten“ zu einem festen Begriff in unserer Stadt geworden sind.

1956

war ein besonderes Jahr: man feierte das 75-jährige Vereinsbestehen, verbunden mit dem Gauturnfest. Der Verein hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 450 Mitglieder, davon waren ca. 80 in den Arbeitsausschüssen zur Vorbereitung des Festes tätig. Es begann am 27. Mai mit der Totenehrung; am 9. Juni war ein Ehrenabend mit feierlicher Übergabe der erneuerten Vereinsfahne und die Ehrung verdienter Mitglieder. Am Sonntag, dem 10. Juni, fanden die Leichtathletik-Kreismeisterschaften statt. Mit festlichen Darbietungen begann der 16. Juni im 3.000 Plätze fassenden Festzelt. Die Begrüßungsrede hielt der Festpräsident und 1. Vorsitzende Wilhelm Rupp. Bürgermeister Georg Muth überbrachte die Glückwünsche des Magistrats, verwies mit Stolz darauf, dass die Vereinsfahne das Stadtwappen trägt und schloss seine Rede mit „Glück auf zum Hundertsten“. Die zahlreichen Wettkämpfe des Gauturnfestes am Samstag und Sonntag waren nicht nur zahlenmäßig, sondern auch leistungsmäßig sehr gut besetzt. Die TV-Leichtathleten belegten einige erste Plätze. Für die Breitenarbeit im Verein wurde die Vereinsriege der Turner mit 19 Teilnehmern mit der höchsten Note „vorzüglich“ bewertet. Ein weiterer Höhepunkt war der durch Bad Vilbels Straßen ziehende Festzug. Die Vilbeler Presse schrieb, dass durch liebevolle Hausdekorationen ein einmaliger Straßenschmuck erreicht wurde. Über das Fest berichtete eine Frankfurter Zeitung, dass es das größte und schönste seit Jahren gewesen sei.

1957

Bei der Generalversammlung im Januar wurde Wilhelm Rupp als 1. Vorsitzender wieder vorgeschlagen; er lehnte jedoch aus gesundheitlichen Gründen ab. Für dieses Amt wurde dann Otto Bauer mit Stimmenmehrheit gewählt. Es wurde der Plan des Vorstandes zum Um- und Erweiterungsbau der Turnhalle bekanntgegeben und ein Bauausschuss unter dem Vorsitz von Jakob Klöß gebildet. Anläßlich einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 30.4.1957 nannte der 1. Vorsitzende die Hauptgründe des Umbaus und legte einen Finanzierungsplan in Höhe von DM 52.000,– vor. Der Umbau wurde in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Dank vieler uneigennütziger, begeisterter Mitglieder aus allen Abteilungen konnten durch die erbrachten Eigenleistungen zum einen die Kosten gesenkt und zum anderen der Terminplan eingehalten werden. Erwähnenswert ist, daß ca.25% der Geldmittel durch den Verein selbst und etwa die gleiche Summe durch Spenden von Vereinsmitgliedern aufgebracht wurden. Im gleichen Jahr wurde eine Schwimmabteilung ins Leben gerufen, die jedoch wegen mangelhafter Trainingsmöglichkeiten im Winter nach einem Jahr ihre Aktivitäten wieder einstellte. Die seit 1948 jährlich zum Jahresende im Kurhaus stattfindende Herbstveranstaltung war 1957 wieder einmal sowohl sportlich als auch gesellschaftlich ein voller Erfolg. Die Schoten gestalteten den zweiten Teil des Abends durch ein gelungenes Theaterstück.

1958

Am 17. Mai wurde die neu hergerichtete Turnhalle in einer schlichten Feierstunde den Aktiven übergeben. Der sportliche Höhepunkt für Turnerinnen, Turner und Leichtathleten war das Deutsche Turnfest 1958 in München. Das hervorragendste Ereignis war der Sieg in der 4 x 100 m Staffel.

1960

Am 31. Januar befürwortete eine außerordentliche Mitgliederversammlung des TV den Übertritt der Freien Turnerschaft in unseren Verein, indem sie einstimmig die Annahme des Antrages der FreienTurnerschaft beschloß. Im gleichen Jahr veranstalteten die Schoten ihre Jubiläumssitzung zum 10-jährigen Bestehen der Abteilung. Es wurde vorgeschlagen zum Ausklang der Karnevalsaison nach dem Kinderkostümfest am Fastnachtsdienstag für Vereinsmitglieder einen Lumpenball zu veranstalten. Der Turnermaskenball am Rosenmontag erfreute sich so großer Beliebtheit, daß Überlegungen angestellt werden mußten, wie eine erneute Überfüllung des Kurhaussaales auszuschließen sei. Im selben Jahr konnte das neue Vereinszimmer übergeben werden. Bei der Generalversammlung am 13. März 1960 wurde der frühere 1. Vorsitzende der Freien Turnerschaft, August Horn, zum 2. Vorsitzenden des TV einstimmig gewählt. Der bis dahin tätige Wilhelm Lanz scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus. August Horn legte ausführlich die Gründe des Beitrittes dar, z.B. Schrumpfung des Vereins, Fehlen einer eigenen Sportstätte und Mangel an Übungsleitern. Entscheidend war, daß in den letzten 10 Jahren keine Parteipolitik im Verein der Freien Turnerschaft betrieben wurde und dadurch eine Übereinstimmung mit den Satzungen des TV bestand. Ein weiterer Wechsel fand im Amte des Oberturnwartes statt; Walter Harth löste den bis dahin tätigen Fritz Mentel ab. Zusammensetzung des Vorstands für das Vereinsjahr 1960:

1. Vorsitzender: Otto Bauer; 2. Vorsitzender: August Horn

1. Kassenwart: Otto Hinkel; 2. Kassenwart: Herbert Döricht

1. Schriftwart: Heinz Schmidt; 2. Schriftwart: Karl Prescher

Beim Landesturnfest in Wiesbaden wurde erstmals der neu erworbene Spielmannszug als einziger aus dem Turngau Frankfurt/M. erfolgreich eingesetzt. Bei der Herbstveranstaltung 1960 wurden anläßlich des 50-jährigen. Bestehens der Turnerinnenabteilung die noch lebenden Gründerinnen besonders geehrt. Ende 1960 wurde in der Faustballabteilung erstmals auch Prellball gespielt. Die Handball-Herrenmannschaft errang nach dem Abstieg aus der A-Klasse Anfang 1960 am Jahresende die Herbstmeisterschaft in der B-Klasse. Ebenfalls 1960 zog das erste Hausmeister-Ehepaar in die neuerbaute Turnhallenwohnung ein.

1962

Anfang 1962 wurde eine Altersturnstunde, Samstag abends, eingerichtet. Namhafte Turner aus früheren Jahren hatten diese Einrichtung aus gesundheitlichen Gründen geschaffen. Es hieß wörtlich: „Um die Glieder und Muskeln in unserer technischen Zeit zu bewegen und zu stärken.“ Aus dieser Zeit sei Karl Klöß als Klavierspieler erwähnt, der dreimal in der Woche die Turnstunden durch seine Musik belebte. Bei der Generalversammlung im Januar 1962 wies der Gauvorsitzende Heinrich Haas auf die ständig fallenden Mitgliederzahlen in den Turnvereinen hin, begründet durch das Massenunterhaltungsmittel Fernsehen. Im TV war dies nicht so, hier wuchs die Mitgliederzahl immer noch. In der gleichen Versammlung wurden die neuen, überarbeiteten Satzungen des TV mit Mehrheit genehmigt. Im August 1962 feierte der langjährige Vorsitzende Wilhelm Rupp seinen 70.Geburtstag; der Spielmannszug brachte ihm ein Ständchen.

1963

Im Mai 1963 fand in der Turnhalle ein Frühlingsfest statt, dessen Reinerlös den Aktiven für das Deutsche Turnfest in Essen zur Verfügung gestellt wurde. In dieser Zeit wurden die ersten Besprechungen mit dem Architekten F. Stelz zwecks Umbau und Erweiterung der Turnhalle geführt. (Kostenschätzung DM 110.000,–). Dieses Projekt wurde im gleichen Jahr wieder zurückgestellt, da durch den Bau eines neuen Bürgerhauses die Stadtverwaltung an einer Hallenerweiterung nicht mehr interessiert war. Nach erfolgreicher Teilnahme am Deutschen Turnfest in Essen wurden die über 20 Aktiven durch eine Siegesfeier in der Turnhalle geehrt.

1964

Dieses Jahr war stark geprägt durch die Planung und Vorbereitung des wieder in Angriff genommenen Turnhallenumbaues, der im Jahre 1965 durchgeführt werden sollte.

1965

Die Jahreshauptversammlung am 29. Januar wurde erstmals in der Vereinsgeschichte aus Termingründen statt am obligatorischen Sonntagnachmittag an einem Freitagabend in der Turnhalle abgehalten.

Am 26. April des gleichen Jahres hatte sich der Ältestenrat unter Vorsitz von Turnbruder Jakob Klöß konstituiert. Der Turnhallenumbau mußte wegen noch nicht genehmigter Landesmittel um mindestens ein Jahr verschoben werden. Dies war ein großes Problem, da die Übungsstunden restlos überfüllt waren. In den sechziger Jahren tat sich besonders der Spielmannszug hervor, der bis zu einer Stärke von 70 Spielleuten heranwuchs und jährlich bei 30 bis 40 Veranstaltungen tätig war. Durch die Verbindung des Oberturnwartes Walter Harth aus dessen Stuttgarter Zeit entstanden freundschaftliche Beziehungen zum dortigen MTV. Es wurden jährliche gegenseitige Besuche und Wettkämpfe durchgeführt. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen dieses Jahrzehnts waren durch unsere Schotenabteilung geprägt. Es wurden für die Vereinsmitglieder und viele Gäste aus unserer Stadt unvergessliche Stunden bereitet. In einer Kampagne fanden folgende karnevalistische Höhepunkte statt: Eröffnungssitzung, Nachthemdensitzung, Fremdensitzung, Turnermaskenball, Kinderkostümfest und Lumpenball.

1966

auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 29. April war der einzige Tagesordnungspunkt die Erweiterung der Turnhalle. Es wurde einstimmig beschlossen, dem Vorstand den Auftrag zur Durchführung zu erteilen; Gesamtkosten: DM 175.000,–, davon durch Zuschüsse von Land, Kreis und Stadt DM 97.000,– abgedeckt.

Am 7. Juli 1966 beging der Ehrenvorsitzende und langjährige 2. Vorsitzende Reinhard Hummel seinen 80. Geburtstag. Der Fanfarenzug brachte ihm ein Ständchen.

Nach einer halbjährigen Bauzeit wurde am 9. Dezember 1966 die erweiterte Turnhalle den Abteilungen für den Sportbetrieb übergeben. Die wesentlichen Geräteräume, Verlängerung der Halle um ca. 10 m, neuer Fußboden und eine neue Gebläseheizung. Es wurde dem Architekten Friedel Stelz für seine hervorragende Planung und Bauleitung gedankt. Der 1. Vorsitzende erwähnte bei der Generalversammlung, dass der Architekt als TV-Mitglied diese umfangreiche Arbeit ohne Bezahlung übernahm. Er dankte gleichzeitig für besonderen Einsatz beim Hallenumbau Stadtoberamtmann Bücking, Bürgermeister Muth und Stadtverordnetenvorsteher Glück. Aus den eigenen Reihen wurden von Otto Bauer genannt Bauausschussvorsitzender Jakob Klöß, 1. Schriftführer

Heinz Schmidt und 1. Kassenwart

Werner Buschhaus, die alle viele Freizeitstunden für die Sache opferten.

Als einmalig in der Vereinsgeschichte sei festgehalten, dass der 1. Vorsitzende Otto Bauer zwei Umbauten der Turnhalle, 1957 und 1966, beispielhaft durchführte. Alle Abteilungen, insbesondere die Turnabteilung, konnten sich der für ca. DM 10.000,– angeschafften neuen Sportgeräte erfreuen.

1967

Am 1. Februar übernahm Gerhard Finger sein Amt als hauptamtlicher Turnlehrer. Wegen Mangel an Schulturnhallen belegten Bad Vilbeler Schulen gegen Entgelt einige Vormittage die TV-Vereinsturnhalle.

1968

Auf der Jahreshauptversammlung am 29. März ergab sich ein Wechsel in der Vereinsführung. Der seit 1957 tätige 1. Vorsitzende Otto Bauer wurde aus geschäftlichen und gesundheitlichen Gründen von dem aus dem Ältestenrat vorgeschlagenen und von der Versammlung mit Mehrheit gewählten Hermann Weiß abgelöst. Zuvor wurde der 2. Vorsitzende Heinz Breidenbach in den verdienten Ruhestand versetzt. Er hatte seit 1923 die Ämter 1. Schriftführer, 1. Vorsitzender, erneut 1. Schriftführer und zuletzt 2. Vorsitzender inne und war damit maßgeblich an der Entwicklung des Vereins beteiligt. Für die geleistete Arbeit der letzten 11 Jahre wurde Otto Bauer von Heinz Breidenbach und Wilhelm Lanz besonders gedankt und zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Das Deutsche Turnfest in Berlin wurde leider nur von 7 Teilnehmern des TV besucht, die alle eine Siegermedaille mitbrachten.

Erstmals in der Vereinsgeschichte stieg die Mitgliederzahl über 1000. Nach vielen Jahren konnte wieder eine Jugendmannschaft im Tischtennis aufgestellt werden. Durch den Einsatz unseres Vereinsturnlehrers entstanden besondere Aktivitäten im Kleinkinder- sowie Mutter-und-Kind-Turnen.

1969

wurde die Schwimm- sowie die Skiab- teilung gegründet. Die außerordentliche Hauptversammlung beschloß die Annahme der notwendigen Satzungsänderungen mit Stimmenmehrheit. Unter anderem wurden nach § 12 folgende neue Vorstandsposten vergeben: die jeweiligen Abteilungsleiter Faustball, Leichathletik, Tischtennis und Handball. Ende 1969 entstand der Gedanke, angeregt durch den damaligen Gauvorsitzenden, einzelne Abteilungen mit dem SSV Heilsberg zwecks Leistungssteigerung und Senkung der Übungsleiterkosten als Trainingsgemeinschaften zusammenzuschließen. Es kam jedoch zu keiner Einigung. Neuerungen waren seitlich angeordnete

1970

im Mai wurde die 1. Mannschaft der Tischtennis-Abteilung B-Klassen Meister und stieg somit in die A-Klasse auf. In Verbindung mit dem Magistrat der Stadt Bad Vilbel wurde ein Leistungszentrum für Leichtathletik unter dem Trainer Winfried Bau gegründet. Die Aktiven waren ausschließlich TV-Mitglieder. Ende Oktober wurde erstmals der Skiball von der jungen Skiabteilung mit besonderem gesellschaftlichen Erfolg ausgerichtet. Der langjährige erfolgreiche Frauenturnwart Heinrich Deweil, selbst noch aktiver Altersturner, beging sein 60. Vereinsjubiläum. Die Herbstveranstaltung mit sportlichen Darbietungen auf der Bühne, die in ununterbrochener Reihenfolge seit 1947 stattfand, wurde in dieser Form das letzte Mal durchgeführt. Der Vorstand kam zu diesem Entschluß, da durch die Sportübertragungen im Fernsehen das Publikum verwöhnt und somit an amateurhaften Vorführungen im allgemeinen nicht mehr interessiert war. Die Abteilung Fanfarenzug sammelte annähernd DM 3.000,– für körperbehinderte Kinder.

1971

Eine erstmals auftretende Frauengruppe erreichte in der neuen Wettkampfsportart Gruppen-Gymnastik und -Tanz auf Anhieb den 2. Platz in Wiesbaden-Erbenheim. Anläßlich des 90-jährigen Bestehens wurde eine Jubiläumssportwoche vom 10. bis 15. Mai durchgeführt. Es begann mit dem Eröffnungsumzug des Fanfarenzuges und endete nach den diversen Sportveranstaltungen mit einem in der TV-Halle abgehaltenen Frühlingsfest. Erstmals wurde Ende November 1971 als gesellschaftlicher Höhepunkt im Jubiläumsjahr im Kurhaus ein gelungener Herbstball veranstaltet. Unser Fanfarenzug hatte einen großen Erfolg bei einem Wertungsspielen in der „Modernen Klasse“ mit einem 6. Platz. Im Jahr 1971 wurden in den verschiedenen Übungsstunden im Turnen ca. 500 Kleinkinder und Schüler betreut. In der Abteilung Leichtathletik mußte wegen Nachfrage und Interesse Schülerarbeit ab 10 Jahren durchgeführt werden. Dank intensiven Trainings stellen sich bei den Aktiven sportliche Erfolge bis zu vorderen Plätzen bei den Hessischen Meisterschaften (DLV) ein.

1973

Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 2. Februar vollzog sich ein Wechsel in der Vereinsführung. Hermann Weiß schied aus beruflichen und familiären Gründen aus; neuer 1. Vorsitzender wird der langjährige Oberturnwart Walter Harth. Anläßlich des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr stellte der TV einen Festwagen für den Festzug. In der Vereinsturnhalle wurde erstmals die Veranstaltung “Turnen, Spiel, Tanz„ unter Beteiligung des Reckweltmeisters Eberhard Gienger durchgeführt. Durch eine Zündholzbriefaktion im TV für Bausteine zur Erstellung eines Trimmpfades konnte dieser in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Bad Vilbel gebaut werden. Der TV-Vorstand ist in diesem Zusammenhang vielen Bad Vilbeler Firmeninhabern für die Übernahme der Zündholzbriefchen für Werbezwecke zu Dank verpflichtet. An dem Deutschen Turnfest, dem größten der Welt, das in diesem Jahr in Stuttgart stattfand, nahmen 13 Aktive teil, alle mit großem Erfolg. Darunter waren der 1. und 2. Vorsitzende, der Oberturnwart und der Turnlehrer.

1974

Erstmals in der Vereinsgeschichte nahm ein TV-Mitglied, Wolfram Walther, beim Junioren-Länderkampf gegen Polen im Dreisprung teil. Anläßlich der 1200-Jahrfeier unserer Stadt richtete der TV ein Leichtathletikfest aus, das sehr guten Anklang fand. Es wurde eine Frauen-Volleyball-Gruppe der Abteilung Handball angegliedert. Diese Volleyball-Gruppe ist heute eine selbständige Abteilung des Turnvereins. Am 24. August nahm eine Abordnung der Turnabteilung an der Einweihung der Sporthalle in unserer Partnerstadt Huizen teil.

1975

Die Ehrung der Jubilare für das Jahr 1974 wurde während der Generalversammlung im Frühjahr vorgenommen, da 1974 keine Herbstveranstaltung stattfand. Der Vorstand stellte eine bezahlte Teilzeitkraft für Büroarbeiten ein. Die ständig wachsende Mitgliederzahl und die daraus resultierende Mehrarbeit konnte vom ehrenamtlichen Vorstand alleine nicht mehr bewältigt werden. Beim Landesturnfest in Marburg wurde unsere Frauengruppe (10 Teilnehmer- innen) in der Wettkampf-Gruppengymnastik und -tanz Vize-Hessenmeister. Die Ehrung der Jubilare für 1975 wurde zum ersten Mal im Vereinszimmer bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde durchgeführt.

1976

Der traditionelle Rosenmontags- Turnermaskenball im Kurhaus wurde einmal wegen erneutem Besucher- Rückgang und zum anderen wegen der Arbeit, die ausschließlich von Vorstandsmitgliedern durchgeführt wurde, zum letzten Male abgehalten. Außerdem waren die Einnahmen lächerlich gering und es konnte festgestellt werden, daß kaum TV-Mitglieder den Ball besuchten. In den Abteilungen Leichtathletik und Schwimmen werden jeweils ca. 100 Schülerinnen und Schüler dank fleißiger ehrenamtlicher Übungsleiter ein- bis zweimal pro Woche hervorragend betreut.

1977

wurden zwei Jugend-Discopartys in der TV-Halle abgehalten; auf diese Weise sollten sich die Jugendlichen aus den verschiedenen Abteilungen näherkommen. Die Vereinszeitung “TV Aktuell” erschien das erste Mal. Der TV präsentierte sich durch eine Großwerbeveranstaltung „Turnen, Spiel, Tanz“ in der Sporthalle. Als Gäste demonstrierten Wolfgang Thüne, ehemals DDR- und Vizeweltmeister, Bernd Effing, Deutscher Meister und der Deutsche Jugendmeister Daniel Winkler Kunstturnen in Perfektion. Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der TV legte dem Magistrat der Stadt den Plan einer neuen Sportanlage vor, 29 die auf dem alten Marktplatz entstehen soll. Die Skiabteilung war insgesamt sehr erfolgreich, vor allem auch in der jungen Sportart des Gras Skilaufs. Die Abteilung Leichtathletik hat zur Zeit die erfolgreichsten Sportler unseres Vereins, an der Spitze vertreten durch Thomas Seybold, dem Hessischen Hallenmeister im Weitsprung. Er erhielt als besondere Ehrung vom DLV die „Besten-Nadel“ in Gold. Die Frauen-Gymnastikgruppe wurde zum zweiten Mal Hessischer Vizemeister. Unsere besten Turnerinnen, Gudrun Arras und Beate Will, belegten bei den Hessischen und Deutschen Mehrkampfmeisterschaften vordere Plätze. Außerdem verteidigten sie ungeschlagen den Pokal der Aufbaurunde und gewannen den Aufstiegskampf zur Landesliga 2 mit deutlichem Vorsprung.

1978

Jugendliche Leichtathleten nahmen bei den Internationalen Öresundspielen in Schweden sehr erfolgreich teil. Der 14-jährige Frank Seybold lief die 100 m in 11,7 sec. und sprang mit 6,00 m im Weitsprung Stadionrekord. Das Deutsche Turnfest in Hannover wurde von 9 Teilnehmern besucht, darunter die noch Aktiven Walter Harth, 1. Vorsitzender und Rolf Bender, 2. Vorsitzender. Sie belegten alle unter den insgesamt über 70.000 Teilnehmern in ihren Wettkampfarten Plätze im vorderen Viertel. Das Leichtathletik-Kindersportfest des TV wurde zum 10. Mal durchgeführt. Es nahmen ca. 300 Mädchen und Jungen daran teil. Zur Vorbereitung des 100-jährigen Vereinsjubiläums wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, auch der Ältestenrat wurde hinzugezogen. Klaus-Dieter Schulz von der Skiabteilung stellte einen Weltrekord im DauerRollski auf und zwar 300 km unter 25 Stunden. Der TV-Vorschlag zur Sportanlage der Stadt Bad Vilbel wurde von allen Bad Vilbeler sporttreibenden Vereinen gutgeheißen und von dem Magistrat der Stadt bewilligt. Das 5 Millionen-Projekt ging in die Planung mit Fertigstellungstermin 1982-83 (aus damaliger Sicht). Die Hessischen Meisterschaften in der Gruppengymnastik wurden vom TV in der Sporthalle ausgerichtet. Unsere Damen wurden zum 3. Mal Vize Hessenmeister. Herausragende Athleten des TV waren Thomas Seybold, 3-facher Hessenmeister im Weitsprung, Ralf Appel, Vize-Hessenmeister im 400 m-Lauf und Frank Seybold, mehrfacher Bezirksmeister und 2. Sieger bei den Hessischen Schülermeisterschaften im 100 m-Lauf. Willi Selzer wurde zum 2. Mal Deutscher Senioren-Bester über 100 m.

1979

Auf der Jahreshauptversammlung wurde wegen mangelnden Interesses der kleinen Gruppe von Spielleuten die Abteilung Fanfarenzug aufgelöst. Der TV-Vorsitzende Walter Harth erhielt für besondere Verdienste die Ehrenplakette der Stadt Bad Vilbel. Die TV-Veranstaltung „Turnen, Spiel, Tanz“ wurde in Verbindung mit der Sportlerehrung durch die Stadt als Umrahmungsprogramm durchgeführt. Besondere sportliche Höhepunkte in diesem Jahr waren der Gewinn der Hessischen B-Jugend Meisterschaften (DLV) im 200 m - und 400 m Lauf durch Frank Seybold und der Meistertitel im Weitsprung durch Thomas Seybold. Unser Oldtimer Willi Selzer besuchte die Veteranen-Weltmeisterschaft in Hannover. Er wurde 7. Sieger über 100 m und war Teilnehmer der Deutschen Senioren-Nationalstaffel über 4 x 400 in mit dem Gewinn der Silbermedaille.

Gudrun Arras wurde Hessische Vize- Meisterin im Deutschen 6-Kampf der Jugendturnerinnen. Die Volleyball-Abteilung richtete in der Sporthalle ein Turnier aus und belegte unter 9 teilnehmenden Mannschaften den 3. Platz. Seit einigen Jahren stellt die Stadt Bad Vilbel unserer Schwimmabteilung einmal wöchentlich für 2 Stunden das Hallenbad kostenlos für Trainingszwecke zur Verfügung.

1980

Die Vorbereitungen für das 100-jährige Jubiläum sind in vollem Gange. Die Festwoche wurde vom 23. bis 30. Mai 1981 festgelegt. Es wurde beschlossen, die TV-Halle zu renovieren mit Schwerpunkt Heizungsneubau: Gesamtkosten ca. DM 150.000,–. Beim Landesturnfest in Oberursel nahmen 53 Aktive vom TV mit guten und sehr guten Plazierungen teil.

1981

Der beste Beweis, wie erfolgreich unsere Athleten in den verschiedenen Abteilungen waren, konnte bei der Sportlerehrung der Stadt festgestellt werden. In der Abteilung Leichtathletik wurden 43 Wettkämpfer für Kreis-, Bezirks-, Hessen- und Deutsche Meister geehrt, bei den Turnern 15 und im Skisport 6 Aktive. Für den schönsten sportlichen Erfolg in der 99-jährigen Vereinsgeschichte sorgte Frank Seybold mit dem Gewinn der Deutschen Jugendmeisterschaft über 200 m am 10.8.1980 im Frankfurter Waldstation in der hervorragenden Zeit von 21,43 sec.. Das Jahr 1981 stand fast ausschließlich im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums. Außer diversen sportlichen Veranstaltungen der einzelnen Abteilungen, war sicher der sportliche Höhepunkt die Veranstaltung „Turnen, Spiel, Tanz“ in der städtischen Sporthalle vor einigen hundert Zuschauern. Der TV präsentierte sich im Kinderturnen, Turnerinnen am Stufenbarren, Gymnastik mit Stab, Bodenturnen-Turner, 2er-Prellball, Volleyball, Leichtathletik und Tanz. Als Gäste zeigten die Turnerriege Heusenstamm Barren und Reckübungen, außerdem eine großartige Vorführung des Weltmeisters Kratochvil im Einer- Kunstradfahren. Der gesellschaftliche Glanzpunkt war der Jubiläumsball des TV in der städtischen Sporthalle mit 1.100 Teilnehmern. Es spielte das Hugo-Strasser- Tanzorchester, Ansage Elfi von Kalkreuth, die bekannte Fernsehansagerin, viele Darbietungen darunter der Tanzclub Schwarz-Silber Frankfurt, der die vielen Gästen selbst zum Tanzen bestens motivierte. 30 Bedienungskräfte waren laufend im Einsatz, die Speisen vom Lufthansa-Partyservice zu kredenzen. Es waren natürlich viel Vorarbeiten nötig, Tische und Stühle liehen wir von der Stadthalle Offenbach, die Halle wurde komplett mit einem Kunststoffbelag ausgelegt und auch festlich mit Blumengebinden an Wänden und auf Tischen geschmückt. Die 55,– DM Eintrittspreis waren so gerechnet, damit kein Verlust aber auch kein Gewinn entstand. Die Presse schrieb begeistert von einem Jahrhundertball in Bad Vilbel. Bei der akademischen Feier sagte der hessische Turnverbandspräsident Werner Mais: „Trotz seiner 100 Jahre ist der TV jung geblieben“

in seiner Laudatio unter vielen Rednern. Zum Jubiläum wurde die Turnhalle in der Feststraße renoviert, der größte Posten war die neue Hallenheizung, Gesamtkosten ca. 100.000,00 DM. Als Resümee konnte festgestellt werden, die Festwoche vom 22. - 30. Mai 1981 war ein stets in Erinnerung bleibendes Ereignis des TV in seiner Vereinsgeschichte. Das Jahr 1982 ist für den TV verständlicherweise ruhiger verlaufen. Die sehr gut besuchten Veranstaltungen waren die Nachthemdensitzung der Schoten, Kinderkostümfest am Rosenmontag und Lumpenball am Faschingsdienstag, sowie der Skiball zum Jahresende. Erstmals wurden verdiente Sportler im Vereinslokal geehrt, ähnlich der Jubilarenehrung.

1983

wurden erstmals Kurse z. B. Aerobic angeboten, wo auch Nichtmitglieder gegen Kursgebühren teilnehmen konnten. Bei den kulturellen Veranstaltungen wird leicht rückläufiges Verhalten festgestellt.

1984

hatten die Verantwortlichen der Skiabteilung einen neuen Verein gegründet und sich somit vom TV gelöst. Dagegen hat der SSV Heilsberg seine Handballabteilung geschlossen, da deren Spieler zwecks Leistungssteigerung dem TV beigetreten sind. Es wurde als Ersatz für den Skiball erstmals das Oktoberfest in der TV-Halle veranstaltet, es war ein voller Erfolg.

1985

ist leider die Gesamtmitgliederzahl um 150 Personen gesunken, im Wesentlichen durch die nicht mehr vorhandene Skiabteilung. Die beiden Faschingsveranstaltungen brachten leider nicht den erhofften Erfolg, d. h. keine Kostendeckung. Hingegen ist die Aktion Sportabzeichen sehr gut angelaufen.

1986

wird festgestellt, dass die finanzielle Lage angespannt ist. Der Hauptgrund ist, trotz Bezuschussung durch die Stadt Bad Vilbel, die Unterhaltung der vereinseigenen Turnhalle. Es wurde einem großen Kreis von Teilnehmern das Sportabzeichen auf einer Feierstunde übergeben.

1987

Durch die Verlagerung einer Faschingsveranstaltung von der Turnhalle in das Kurhaus war das finanzielle Ergebnis zufrieden stellend. Die Teilnahme am Straßenfest war ein voller Erfolg auch finanziell. Das Oktoberfest wurde so schlecht besucht, dass der Vorstand beschloss, auf eine Wiederholung der Veranstaltung zu verzichten. Es wurde die Krabbelgymnastik für unsere Kleinsten neu ins Programm aufgenommen.

1988

Die Umstellung der Beitragsaufforderungen über EDV ist eingeführt und wird von der Sparkasse Wetterau kostenlos abgewickelt. Die Abteilung Taekwon-Do hat sich aufgelöst und die Faustballabteilung hat den Übungsbetrieb mangels Interesse eingestellt. Im November feierten wir 100 Jahre TV-Halle mit der Veranstaltung Turn- und Sportschau und einem Jubiläumsball. Walter Harth beendete seine Tätigkeit als 1. Vorsitzender nach 16 Jahren. Auf der Jahreshauptversammlung im März

1989

wird Rolf Bender als 1. Vorsitzender gewählt, sein Stellvertreter als 2. Vorsitzender wird Ralf Appel und Kassenwart Klaus Schremmer. Hallenrenovierungsarbeiten wurden fortgesetzt z. B. neuer Fußboden im Umkleideraum. Der TV beteiligt sich am vom Deutschen Sportbund geförderten Volkswandertag, ca. 70 Teilnehmer rund um Bad Vilbel. Zum Jahresausklang konnten 26 Jubilare für 25 - 70 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt weden.

1990

Eine Renovierung und Umgestaltung des Vereinszimmers, Errichtung einer Küche und die Renovierung der Hausmeisterwohnung wurden begonnen. Die Abteilung Leichtathletik hat erstmals beim Straßenfest einen Volkslauf über 5 und 10 Kilometer ausgerichtet. Unsere Freunde von der Betriebssportgemeinde Brotterode aus der ehemaligen DDR waren bei uns zu Gast, es war eine Gegeneinladung, wir hatten zuvor ein Treffen in Brotterode.

1991

Der TV hat aus Anlass des Golf Krieges die karnevalistischen Veranstaltungen am Rosenmontag abgesagt. Anlässlich eines Empfangs zum 110 jährigen Bestehen des TV wurde das umgestaltete Vereinszimmer, die Küche und die renovierte Hausmeisterwohnung übergeben. Zugegen waren Bürgermeister, Magistratmitglieder und der TV-Vorstand. Es folgten Vorträge „Sport im Alter“, Präsentationen der verschiedenen Abteilungen und das Kastanienfest im TV-Garten. Die Umbaukosten lagen bei ca. 90.000,00 DM. Davon übernahm die Stadt ca. 40.000,00 DM.

1992

Der TV erkennt die Zeichen der Zeit und nimmt neue Sportarten ins Programm auf und zwar nach Badminton jetzt auch Basketball. Außerdem wird die Wirbelsäulengymnastik eingeführt.

1993

Im Mai erscheint nach einiger Zeit wieder ein TV-Vereinsheft, unter dem Titel „Ein Verein stellt sich vor“. Das Kinderfaschingstreiben am Rosenmontag war mit ca. 650 Teilnehmern ein großer Erfolg. Ein besonderer Nikolaus mit Trompete las Weihnachtsgeschichten und besuchte ca. 200 Kinder aus allen Abteilungen.

1994

war gekennzeichnet durch außergewöhnliche Ausgaben, eine größere Heizungsreparatur und Kosten für Teilnehmer am Deutschen Turnfest in Berlin, dagegen zurückgehende Einnahmen. Wegen großer Nachfrage wird die Sportart Selbstverteidigung-Karate aufgenommen. Das Hauptereignis war die Nikolaus-Sportschau in der Sporthalle, eine Kombination sportlicher Vorführungen und Bescherung für Kinder vor ca. 300 Zuschauern.

1995

Trotz Beitragserhöhung von 11,00 DM auf 12,00 DM pro Monat (seit 1981 unverändert) blieb die Mitgliederzahl nahezu unverändert bei ca. 1.100 Personen. Es wurde der geplante Bau der Geschäftsstelle in die Garage der TV-Halle aus Kostengründen verschoben. Der TV hat die Auszeichnung „Pluspunkt Gesundheit“ vom DTB für verschiedene Übungsstunden erhalten, wir erwarteten dadurch weiteren Zuspruch.

1996

Es ist ein besonderer Zuwachs in Gymnastik für Senioren und Erwachsene festzustellen. Es gab erhöhte Reparaturarbeiten in der TV-Halle, trotzdem ist das Geschäftsjahr finanziell ausgeglichen.

1997

Das Interesse an der Frauengymnastik wächst weiterhin, so dass eine zusätzliche Übungsstunde in der TV-Halle notwendig wurde. Der TV hatte Ende 1996 ca. 1.150 Mitglieder zuzüglich Kursteilnehmer, also leicht steigend.

Ende 1998

wurde die Sportart Thai-Chi mit großer Resonanz in das Sportprogramm aufgenommen. Das Straßenfest wurde erstmals komplett der Handballabteilung übertragen. Beim Vorsitzendentreffen der Bad Vilbeler Vereine hat der TV-Vorsitzende Rolf Bender Herrn Bürgermeister Biwer größten Respekt gezollt, dass die Stadt trotz angespannter Finanzlage weiterhin wie seit Jahren für Halle und Jugendarbeit Zuschüsse von ca. 28.000,00 DM gesichert hat.

1999

Die Topveranstaltung war das Bundesfinale im Geräteturnen der Mannschaften aller deutscher Landesverbände im Kultur- und Sportzentrum Dortelweil, Ausrichter unser TV. Es waren zwei Tage turnerischer Hochgenuss, was sich auch das hessische Fernsehen nicht entgehen ließ. Durch die Initiative von Willi Selzer konnte eine Tumbling-Bahn angeschafft werden, 100% finanziert durch Sponsoren, Wert 13.500,00 DM.

Im Jahr 2000

wurden umfangreiche Reparaturarbeiten an der TV-Halle durchgeführt, die Hauptarbeit war eine neue Bedachung über Garage, Heizungsraum und Geräteraum. Dank starken Zuwächse in der Leichtathletik und beim Handball stieg die Mitgliederzahl auf über 1.200. Einnahmen und Ausgaben im TV waren auf ca. 250.000,00 DM gestiegen. Das Kastanienfest im Turnhallengarten war bei sonnig warmem Wetter auch von Eltern und Verwandten der Kinder gut besucht.

2001

Die Präsentation des TV mit fast allen Sportarten auf der Adventssportschau in der städtischen Sporthalle sollte an die frühere Veranstaltung „Sport, Spiel und Tanz“ anknüpfen. Es war eine Demonstration des vielseitigen Sportangebotes für Jung und Alt vor mehr als 200 Zuschauern und ebenso viel Teilnehmern. Der Vorsitzende Rolf Bender tritt nach 13 Jahren und davor 18 Jahren als 2. Vorsitzender zurück, mit ihm der 2. Vorsitzende Ralf Appel und der 1. Kassenwart Klaus Schremmer. Er wünschte seinen Nachfolgern viel Erfolg und Geschick in der Führung unseres Traditionsvereins.

2002

Im März 2002 wird Wolfgang Schmidt auf der Jahreshauptversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt. Mit ihm wird Martin Spiegel 2. Vorsitzender und Armin Weiß Kassenwart. Thomas Hummel bleibt 1. Schriftführer. In den erweiterten Vorstand werden Sabine Büttner für die Pressearbeit und Ralf Zeiß als Leiter Förderkreis Gesamtverein gewählt. Die wesentlichen Maßnahmen zur Erhaltung der TV-Halle waren Hallenrückseite komplett neu verputzt und eine neue Eingangstür. Erstmals beteiligte sich der TV mit zwei Ständen am Schöllberg bei der Großveranstaltung IRONMAN Germany.

2003

Der Vorsitzende mahnt auf der Hauptversammlung mangelnde Bereitschaft von Vereinsmitgliedern Vereinsaufgaben zu übernehmen an. Ein Schwerpunkt war der Aufbau des TV Internetauftritts, die Homepage, die Siggi Kapfenstein organisierte, wurde auf der Hauptversammlung vorgestellt. Es wurde ein Vertrag mit der Stadt über die Betreuung der städtischen Sporthalle abgeschlossen, d. h. der TV übernimmt die Hausmeisterfunktion. Als herausragendes gesellschaftliches Ereignis war die Veranstaltung im Kurhaus „Schlagernacht mit Roy Hammer“, die ausverkauft war.

2004

Das Jahr stand unter dem Motto „Umbruch“. Im August wurde unser jahrzehntelanger Vereinsturnlehrer G. Finger in den Ruhestand verabschiedet. Als Ersatz wurde auch als hauptamtliche Angestellte die Sportlehrerin Simone Klotz gewonnen. Außerdem wurden im Bereich Fitness und Turnen weitere drei Übungsleiter neu eingesetzt. Es wurde erstmals in der TV-Halle eine Weihnachtsgala in Verbindung mit Jubilar- ehrungen durchgeführt, die Veranstaltung war gut besucht.

2005

ist das Jahr der Vorbereitungen für das 2006 stattfindende 125-jährige Vereinsjubiläum. Im April wurde beim ersten Treffen ein Festausschuss gebildet. In kürzester Zeit wurde der Umbau der Halle geplant und in den Sommerferien durchgeführt. Der gesamte Frontbereich, also Eingang, Umkleide und Duschräume und Toiletten wurden neu gebaut. Planungs- und Umbaukosten lagen bei 150.000,00 Euro. Dankenswerterweise wurden von der Stadt und dem Sponsorenverein je 50.000,00 Euro bezuschusst. Die herausragenden Veranstaltungen waren das Straßenfest, IRONMAN Germany und wie immer ausverkauft die „Schlagernacht mit Roy Hammer“ im Kurhaus. In der Planung für das 125-jährige Jubiläum sind eine Festveranstaltung und eine akademische Feier im Mai sowie eine Sportschau im November. Dazwischen noch verschiedene sportliche und gesellschaftliche Veranstaltungen.

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